Die internetbasierten Technologien haben bekannte Strukturen grundlegend verändert. Dadurch ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, die mit einer Flexibilisierung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes einhergehen. Die neuen Arbeitsmodelle bringen aber auch einige Herausforderungen mit sich – auf Seiten der Arbeitgeber, der Beschäftigten und der Arbeitnehmervertretungen. Auf unserem New Work Symposium, welches am 14.03.2019 stattfand, wurden all diese Seiten etwas genauer beleuchtet.
Zu Beginn stellte Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann vor, warum das Thema New Work für eine neue Studie relevant ist und was die Folgen sind. „Um was geht es beim Digitalen Wandel in der Arbeitswelt – wie geht es weiter?“, lautete die Leitfrage der an diesem Tag vorgestellten Studie „Digital. Konzertiert. Aktiv. Die Transformation der Arbeitswelt gemeinsam gestalten“, welche hier kostenfrei heruntergeladen werden kann. In der Studie soll gezeigt werden, worin das „Neue“ in der kurzen Historie der Digitalen Transformation bestand bzw. besteht. Zudem wird diskutiert, wie es (wahrscheinlich) in absehbarer Zeit mit der Arbeitswelt weitergeht. Mitgewirkt an dieser Studie haben Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann (TH Aschaffenburg), Meike Schumacher (TH Aschaffenburg), Peter Hartlaub (KAB Aschaffenburg), Percy Scheidler (IG Metall Aschaffenburg), Joachim Schmitt (KAB Aschaffenburg) und Lucia Falkenberg (eco – Verband der Internetwirtschaft).
Für Inspirationen, wie mit den Herausforderungen der New Work umgegangen werden kann, zeigten verschiedene kleine und mittlere Unternehmen aus der Region ihre individuellen Wege auf. Starten durfte Bastian Bieber, CEO der B2 Communications GmbH. Sein Vortrag drehte sich um das Thema „New Work heißt: Viele Fehler machen“ und erzählte selbsterlebte Geschichten aus der Arbeitswelt.
Seine wichtigsten Aussagen:
„Wir müssen als Arbeitgeber etwas bieten, um attraktiv zu sein!“
„Talente müssen gefunden & gebunden werden.“
„Jedes Unternehmen hat eine Kultur!“
„Gegensätze, wie „Klar, darfst du alles selbst entscheiden. Schick’s mir am Ende halt zur Freigabe.“ sind die Realität“
„Es prallen Welten aufeinander.“
Seine Schlussfolgerung daraus: Try. Fail. Learn. Repeat! – „und dabei immer mit den Menschen reden.“
Als Alternative zum Konzernleben, stellte Pierre Kerchner, Sofa Networks GmbH im zweiten Vortrag den Co-Working Space in Aschaffenburg vor. CoWorking ist für Ihn „ein Gestaltungsraum für Selbstständige, die sich in der Gemeinschaft stärker fühlen“. Aktuell beschäftigt sich der Co-Working Raum in Aschaffenburg vor allem mit den Themen Tech-Support, Wordpress & App-Entwicklung. Mehr Informationen zum Co-Working Raum in Aschaffenburg finden Sie unter www.cowoAB.de.
Ein ersten Pause Networking und Snacks folgte ein Vortrag über die „Arbeitsplatzgestaltung 4.0“. Vanessa Weber, Geschäftsführerin der Werkzeug Weber GmbH & Co. KG, stellte ihren eigens umgesetzten Best-Practice Ansatz der Arbeitsplatzgestaltung vor. Für sie gilt die Devise „Wohlfühlzone Arbeitsplatz“ – das bedeutet für die 26 Mitarbeiter der Werkzeug Weber individuelle, wohnliche Arbeitsplatzgestaltung zum Arbeiten, Wohlfühlen, Entspannen und Gesundbleiben.
Um weitere Werte zu erzeugen und „vom Erfahrungsaustausch zu profitieren“, setzt Vanessa Weber auf die Investition in die Region.
Ihre wichtigsten Aussagen:
„Man verbringt mehr Zeit auf der Arbeit als Zuhause. Die Arbeitsräume sollten also dementsprechend gestaltet sein.“
„Auch Produktionsräume können beispielsweise durch lebendige Raumelemente schön sein.“
„Neue Ideen schaffen und Meetings abhalten, funktioniert auch an der frischen Luft. Wir haben dazu eine Terrasse, die wir als Outdoorbesprechungsraum nutzen.“
„Soziales Engagement gehört für uns dazu & erzeugt Werte!“
Mit ihrem Vortrag „Office – Nine2Five. Disruptive Veränderungen der Arbeitswelt von morgen“ schloss Christine Spietz, PASS IT Consulting GmbH, die Runde der Kurzvorträge aus der Praxis ab. Bei der global agierenden PASS Consulting Group „ist es egal, wo der Mitarbeiter sitzt. Es geht um das Ergebnis“.
Die Veränderung der Generationen und die Globalität sind Herausforderungen, auf die man sich laut Christine Spietz, einstellen muss.
Ihre wichtigsten Aussagen:
„Es ist egal, wo der Mitarbeiter sitzt. Es geht um das Ergebnis.“
„Wir müssen uns auf Veränderungen der Generationen einstellen.“
„Von Zuhause arbeiten schont die Umwelt.“
„Es funktioniert nicht für alle Arbeitsplätze. Es gibt auch heute noch Jobs, die Vorort stattfinden müssen.“
Um auch die Seite der Arbeitnehmer etwas näher zu beleuchten, stellte Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann die Ergebnisse einer Studienarbeit zum Thema „Arbeitgeberattraktivität aus der Sicht der Studierenden der Hochschule Aschaffenburg“ vor.
Neben der Wichtigkeit des Betriebsklimas oder der Einbettung des Jobs in das soziale Umfeld wurden auch Kriterien mit geringer Priorität betrachtet. Alle Ergebnisse der Studienarbeit können Sie hier (Registrierung notwendig) nachlesen.
Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion, bei welcher alle Autoren der Studie und Referenten noch einmal dem Publikum Rede und Antwort standen.
Einige Veranstaltungsmaterialien sowie weiterführende Links können Sie unserer Lernplattform entnehmen.
Ein Beitrag von Christina Höflich