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WORKING OUT LOUD (WOL) – eine Reise, die sich für uns lohnte

Ein Beitrag von Katja Leimeister, Diana Lehner, Andreas Wright und Jochen Kirsten

 

Im Februar hatten wir im Rahmen der Agilen Community Bayerischer Untermain die Chance, das Konzept von Working Out Loud durch Barbara Wietasch kennenzulernen. Zusammen mit einigen weiteren Zuhörer:innen waren wir Feuer und Flamme, uns auf diese 12-wöchige Bildungsreise einzulassen, und so entschied das Los, mit wem wir unsere virtuelle WOL-Gruppe gründeten.

 

Schnell verständigten wir uns bei ersten gemeinsamen Termin auf einen festen wöchentlichen Termin, der natürlich flexibel blieb. Am Ende können wir sagen: Nur selten schoben wir über unsere eingerichtete Whats-App Gruppe mal eine Stunde nach vorne oder hinten oder tauschten den Tag. Generell waren wir alle sehr auf die Einhaltung der Termine erpicht und wenn doch eine Verschiebung nötig war, waren alle jederzeit dazu bereit.

 

In den ersten Wochen hielten wir uns streng an die WOL-Guides und tauschten Kontakte, Erfahrungen mit Beiträgen und sprachen über unser Kommunikationsverhalten und wie dieses auf unsere individuellen Ziele einzahle (positiv wie negativ). Und natürlich ließen wir einander Einblicke in unser Leben (50 Fakten über mich) nehmen. Für die Dokumentation und den Austausch nutzten wir – auf Initiative von und nach kurzer Schulung durch Katja – ein meistertask-Tableau (virtuelles Kollaborationstool), in das jeder seine Ziele, Listen, Quellen, Ideen, Fragen etc. eintragen und für alle WOL-Mitglieder einsehbar und kommentierbar machen konnte.

 

Wie es uns dabei ging?

Andreas fand ein schönes Synonym für die Übung „50 Fakten über mich“: Seelenstriptease! Nach gerade mal 5 Sessions zeigte sich, dass wir – trotz der rein virtuellen Zusammenkünfte und ohne dass wir uns vorher kannten – unheimlich offen über uns erzählten. Ob es an der generell wertschätzenden Kommunikation oder den vielen wertvollen Tipps lag, die wir uns einander in den Meetings davor gegeben hatten, bleibt wohl ein Geheimnis. Fakt ist, die Chemie stimmt zwischen uns!

Natürlich machten wir uns auch über die Herangehensweise von John Stepper, dem Erfinder von WOL, Gedanken. Einiges fanden wir befremdlich. Die Guides basieren aus unserer Sicht auf einer amerikanischen Denkweise und dem facebook-Verständnis von Freundschaft und eckte so bei unserer Gruppe mit mancher Übung an. Sobald wir die Frage „Was ist die Botschaft dahinter?“ beantwortet hatten, interpretierten wir diese Passagen für uns passend um.

 

Das letzte Drittel

Ab der Session 8 kamen wir an einen Punkt, dass wir – gefühlt – zu viele Wiederholungen in den Guides erkannten. Uns ist zwar bewusst, dass das regelmäßige Wiederholen und ständige Dranbleiben wichtig für eine Lernkurve ist. Da aber unser alles Ziel nicht in erster Linie darin besteht, sichtbarer zu werden, beschlossen wir, unsere eigene Agenda zu stricken und die Guides nur nach den für uns wertvollen Übungen und Impulsen abzusuchen. Da bei uns viele Fragen zu den Themen Personal- und Organisationsentwicklung und Agiles Arbeiten im Raum standen, konnten wir uns aufgrund unserer Kompetenzen gegenseitig unterstützen und perfekt ergänzen. Jochen hat uns beispielsweise in der Session 9 zum Thema SCRUM und SCRUM-Prüfung aufgeschlaut und uns wertvolles Lernmaterial zur Verfügung gestellt. Die Session 10 wurde zur Geburtsstunde einer Projektidee.

 

Was wir gelernt haben

Auf jeden Fall hat uns die Regelmäßigkeit der Termine gutgetan, denn nur so hat jeder von uns sein Ziel kontinuierlich verfolgt. Schnell wäre sonst vielleicht der Schlendrian eingetreten und das einst so hehre Ziel im Trubel des Alltags in Vergessenheit geraten. Da wir alle offen und daran interessiert waren, dass alle Gruppenmitglieder wichtige Impulse für ihr Ziel erhalten, wuchsen unsere Listen (Quellen, Kontakte, Netzwerke) schnell und die gegenseitig gegebenen Tipps schufen Vertrauen. Dabei kam uns zugute, dass wir als Gruppe gut funktionierten und alle das WOL-Motto „sharing is caring“ nicht erst lernen mussten. Vom ersten Termin an waren wir alle bereit, unser Wissen zu teilen. Haben wir unser Ziel verfehlt, weil wir uns im letzten Drittel vor der strikten WOL-Agenda gelöst haben? Wir denken: Nein! Und wenn es klappt, unsere Idee umzusetzen, haben wir nebenbei ein gemeinsames Business Modell entwickelt.

 

Wie es nun weitergeht

Kommen wir zurück auf die Idee, die uns im Zuge der WOL-Termine gekommen ist. Ausgangspunkt ist eine Liste von Andreas, der als Ziel formulierte, einen Überblick über digitale und agile Instrumente für den Einsatz im Bereich der Personalentwicklung zu erwerben. Dazu hatte er eine lose Stichwortsammlung angefangen, die wir in den Meetings kommentierten, ergänzten und strukturierten. In Dianas Kopf schmurgelte es: Sollte man dies als Booklet oder Whitepaper weiterentwickeln und veröffentlichen? Für wen wäre es geeignet? Als Firmenberaterin könnte ihr dies als tolle Einstiegslektüre und Orientierungshilfe bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern dienen. Natürlich wäre es auch passend für die KMUs am Bayerischen Untermain, die Wissenstransfer und Weiterbildung bei mainproject in Anspruch nehmen. Und es würde unser aller Kernkompetenzen abdecken und somit uns als Experten unseres Faches bei entsprechender Vermarktung sichtbar machen. Die Idee ist auf offene Ohren gestoßen. Daher wollen wir als Gruppe uns weiterhin treffen, am Booklet arbeiten und unseren Austausch weiterführen. Nicht mehr jede Woche wie bisher, aber mit einer gewissen Regelmäßigkeit. Seien Sie gespannt auf unseren OutcomeJ.

 

Über die Autor:innen

Katja Leimeister ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Technischen Hochschule Aschaffenburg beim ESF-Projekt mainproject. Daneben ist sie Inhaberin der Innovations- und Marketingagentur approdos, wo sie für die Themen Marketing und Employer Branding brennt. Ihre Herangehensweise an Projekte kann man als pragmatisch, agil und hand-on beschreiben.

www.linkedin.com/in/katja-leimeister

 

Diana Lehner ist erfahrene Personalentwicklerin, selbstständig als Coach (dvct) und arbeitet hauptberuflich als Verbundmanagerin Qualifizierungsverbünde beim Bildungswerk der Baden- Württembergischen Wirtschaft. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Beratung und Vernetzung von Unternehmen und die Bündelung von Qualifizierungsbedarfen. Wichtig ist ihr hierbei die Förderung einer positiven Lernkultur, damit lebenslanges Lernen mit Freude stattfinden kann. 

https://www.linkedin.com/in/dianalehner/

 

Andreas Wright ist selbständiger Unternehmensberater und Business Coach mit dem Fokus auf Organisations- und Personalentwicklung. Zu seinen Kunden gehören KMU aller Branchen, wobei er mit namhaften Unternehmensberatungen im Rhein-Main-Gebiet kooperiert.  Sein Credo: keep it simple and do it!

https://www.linkedin.com/in/andreas-wright/

 

Jochen Kirsten ist Mitarbeiter bei der Blue Tomato Technologies GmbH und erfahrener Projektleiter in klassischen sowie auch agilen Projekten. Er begleitet Unternehmen sowohl in strategischer Entwicklung als auch im operativen Tagesgeschäft. Neben den Projektaufgaben ist er als Trainer und Agile Coach der Blue Tomato Academy tätig. Er führt Inhouse Schulungen und Online Seminare zur Vermittlung von Agilen Methoden und Agilen Vorgehensweisen durch.

https://www.linkedin.com/in/jochen-kirsten-505643127/