Online-Symposium der Hochschule diskutiert Wissenstransfer und Weiterbildung
Die Technische Hochschule Aschaffenburg engagiert sich weiter zunehmend im Wissenstransfer und der beruflichen Weiterbildung. Im Rahmen eines Online-Symposiums kamen am 23. September über 40 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zusammen, um ihre Erfahrungen zu aktuellen Entwicklungen auszutauschen.
In ihrer Begrüßung betonte die Präsidentin der TH Aschaffenburg, Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth, dass mit der Akzeptanz von Online-Formaten die Teilnahme an Veranstaltungen für Berufstätige leichter geworden ist. „Aufgrund der fehlenden informellen Gesprächsmöglichkeit ist es allerdings schwieriger, neue Kontakte online zu knüpfen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln.“
Gerade im Hinblick auf diese Entwicklung gestaltet das Team von mainproject an der TH Aschaffenburg nicht nur den Wissenstransfer für kleine und mittelständische Unternehmen in der Region, sondern auch im Netzwerk des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Bayern. Im Rahmen seines Impulsreferates stellte Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann (TH Aschaffenburg) als einer der Projektleiter von mainproject die große Bedeutung der Aufgabe heraus: „Die Transformation der Wirtschaftspraxis ist in einer global vernetzten Echtzeit-Welt ein Dauerzustand. Deshalb ist die berufliche Weiterbildung nicht nur eine lebenslange Aufgabe für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern eine fortwährende Überlebensaufgabe für die Wirtschaftsunternehmen als Ganzes.“ In diesem Sinne sieht er die Notwendigkeit, die systematische Entwicklung des Personals konsequent in den Blick zu nehmen.
Agile Community und eGov-Campus als Best-Practice-Beispiele
In der Weiterführung beschrieb mainproject-Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Alm (TH Aschaffenburg) zusammen mit Simone Jakoby (Prosma GmbH) den Aufbau von „Communities of Practice“, in denen über einen längeren Zeitraum ein gemeinsames Thema entwickelt wird. Exemplarisch wurde die „Agile Community am Bayerischen Untermain“ angeführt, in der Fach- und Führungskräfte sich zu neueren Managementansätzen austauschen. Es ist ein gutes Beispiel, dass direkter Kontakt und Kontinuität eine wesentliche Grundlage von Kompetenzentwicklung sind.
Weiter stellte Prof. Dr. Holger Hünemohr (Hochschule RheinMain) den neuen „eGov-Campus“ vor, in dem modularisierte und digitalisierte Bildung und Weiterbildung für Verwaltungsfachkräfte hochschulübergreifend angeboten wird. Dabei sind die einzelnen Lernmodule so konzipiert, dass sie in Curricula zur Erlangung von staatlich anerkannten Hochschulabschlüssen integriert werden können. Hünemohr betonte: „Die Attraktivität der kuratierten Lernangebote des eGov-Campus liegt vor allem in den flexiblen Nutzungsmöglichkeiten und der Qualität der Online-Module aufgrund der Expertise der beteiligten Hochschulen und Professoren.“
Alternative Weiterbildungsformate zur Auswahl wichtig
Darüber hinaus wurde im Symposium diskutiert, auf welche Weise Wissenstransfer und Weiterbildung fortgeschrieben werden können. Im beruflichen Zusammenhang scheint die Reduktion von Fahrzeiten eine große Relevanz bei der Entscheidung für Online-Angebote zu haben. Für Einzelveranstaltungen wird dieses Format daher auch in Zukunft einen festen Platz im Portfolio des Wissenstransfers einnehmen.
Für den Aufbau von Communitys wie auch für das praktische Üben, scheint die Integration von Präsenz und Online-Angeboten maßgebend. Communitys haben einen hohen informellen Netzwerkcharakter, der sich nur schlecht digital abbilden lässt. Praktische Übungen brauchen den Anwendungsfall und die dafür notwendigen Laborsituationen. Bei den modularisierten Weiterbildungen werden nach Meinung der Symposiums-Teilnehmerinnen und -teilnehmer unterschiedliche Präferenzen in der Gewichtung erwartet.
Individuelle Beratung für Angebote passend zum Lerntyp sinnvoll
Allerdings zeigen die Abbruchquoten von Fernstudiengängen, dass der bequeme Weg in die digitalen Formate bei so manchen Teilnehmenden auch zu einer Bequemlichkeit führt, die letztlich in ein vorzeitiges Ende der Beteiligung mündet. Aus der Diskussion heraus wurde deshalb empfohlen, den Teilnehmenden eine „Lerntypberatung“ anzubieten. Für die Anbieterinnen und Anbieter bedeutet diese offene Entwicklungssituation, sich gleichermaßen qualifiziert im digitalen Raum und in der personalen Ansprache aufzustellen. Die TH Aschaffenburg wird im Kooperationsverbund des ESF in Bayern genau diese Aufgabe aufgreifen, um in der Region Bayerischer Untermain die Entwicklung von Wissenstransfer und Weiterbildung qualifiziert fortzuschreiben.
Neue Projekte und kontinuierliche Entwicklung in der Region
Im Rahmen des Symposiums wurden unterschiedliche Praxisbeispiele aufgerufen und die Teilnehmenden selbst brachten ihr Engagement in den verschiedenen Projekten des ESF-Bayern ein. In diesem Zusammenhang stellte Frau Regina Enz das regionale Zukunftszentrum KI für Bayern und Baden-Württemberg vor und lud zu Kooperationen ein. Auch die TH Aschaffenburg wird mit mainproject weiter aktiv sein, um in der Region Bayerischer Untermain die Entwicklung von Wissenstransfer und Weiterbildung qualifiziert fortzuschreiben.
Präsentationen zum Download
Auf unserer Moodle-Lernplattform können Sie sich die Präsentationen des Symposiums sowie die Workshop-Ergebnisse herunterladen.