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Soziale Nachhaltigkeit bei WIKA – ein Praxisbericht

Ein Blogbeitrag von Katja Leimeister

 

Bei letzten Treffen der Community für nachhaltige Geschäftspraktiken am 15. März 2022 berichtete Projektleiterin Rebecca Stenger über die Anstrengungen für soziale Nachhaltigkeit beim international agierenden Unternehmen WIKA. Dabei stellte sie die Maßnahmen am Standort Klingenberg und auch viele Engagements im Ausland vor.

 

Beim familiengeführten Unternehmen WIKA ist soziale Nachhaltigkeit schon immer ein Thema. In den Unternehmensleitlinien liest man bei WIKA: „Wir bekennen uns zu unserer sozialen Verantwortung, sicheren Arbeitsplätzen und einer sauberen Umwelt.“ Bisher war zu den nachhaltigen Projekten aber eher punktuell und vor allem nicht strukturiert erfasst, was wann wo und wie vorangetrieben wird. Ein kleines Team von Freiwilligen hat nun begonnen, die Engagements systematisch zu dokumentieren und die Projekte zu steuern.

Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit hat das Projektteam fünf Bereich definiert, in denen es keine strukturellen Hindernisse für die Menschen geben darf, sprich Bereiche, in denen es gilt, sich zu engagieren:

 

-        Gesundheit: hier stehen faire Löhne und Arbeitsbedingungen im Fokus, die durch die Mitgliedschaft bei der IG Metall tarifvertraglich gesichert sind. Auch Angebote zur Familienfreundlichkeit wie Kinderkrippe, Ferienbetreuung für Mitarbeiterkinder, Gesundheitsschutz durch ein Kieser-Trainingszentrum und Ergonomieschulungen zählen dazu.  Im weltweiten Kontext erläuterte Stenger unter anderem Projekte gegen den Hunger oder die Teilnahme an Aktionen von Organisationen wie zum Beispiel der Alzheimer´s Society.

-        Einfluss: Beschäftigte bei WIKA haben die Möglichkeit, sich über ein Vorschlagswesen unternehmerisch einzubringen. Es gibt eine Initiative zu Förderung von Frauen in Führungspositionen und Azubis können in der Ausbildungsfirma WIBuy mitwirken, deren Erlöse an das Kinderhospiz gehen.

-        Kompetenz: Aus- und Weiterbildung wird bei WIKA gefördert. Eine Reihe von Ausbildungs- und Studienplätzen (Duales Studium) stehen zur Verfügung. Für bestehendes Personal gibt es die WIKAcademy und zusätzlich spezielle Angebote für Fach- und Führungskräfte. Bildung wird auch international gefördert: Zum Beispiel wurden in einer Schule in Neu-Delhi 300 Tablets für den Unterricht gesponsert. Neben der einmaligen Spenden wird die Schule auch langfristig mit finanziellen Mitteln unterstützt.

-        Unparteilichkeit: hierunter versteht WIKA die Umsetzung des Gleichheitsgrundsatzes: Anstellung von Menschen aus allen Kulturen, Jobvergabe nach Kompetenz, Lohngerechtigkeit und die Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft in einem Verhaltenskodex.  

-        Sinngebung: Frau Stenger führte aus, dass mit der Gründung der Nachhaltigkeitsabteilung den Beschäftigten eine Anlaufstelle gegeben wurde, wo sie ihre zahlreichen Ideen zur Nachhaltigkeit platzieren und umsetzen können. So wurden beispielsweise in den letzten Jahren Masken und Beatmungsgeräte gespendet und in Indonesien unterprivilegierten Menschen der Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht. Vielfach kommen solche Projekte durch private Initiativen und einem persönlichen Bezug zum Begünstigen zustande. Mitarbeitende engagieren sich und WIKA unterstützt mit Material und finanziellen Mitteln.

 

Tue Gutes und sprich darüber.

 

Die Vielfalt an sozialen Aktivitäten sind für Außenstehende aber auch für Beschäftigte der WIKA nicht wirklich gut sichtbar, da diese eher zurückhaltend kommuniziert werden. Mit dem Beginn des Aufbaus der Nachhaltigkeitsabteilung schafft WIKA nun unterschiedliche Möglichkeiten der Kommunikation: Eine Umfrage und die Einrichtung eines virtuellen Ideenboards, welches für alle Mitarbeitende zugänglich ist, werden rege von der Belegschaft genutzt. Auch dadurch wir die Teilhabe gestärkt. Im nächsten Schritt soll ein Nachhaltigkeitsbericht für die Öffentlichkeit entstehen.